Informationen zur Aufzucht und Pflege des Kooikerhondjes


Von Haus aus ist das Kooikerhondje ein Arbeitshund; ein Gehilfe des Kooibaas („baas“ = Meister), der Wächter von Haus und Hof, ein Vertilger von Ratten, Mäusen und Maulwürfen. Der Kooiker ist ein lieber, lustiger und mutiger Hund, aufmerksam und intelligent. Im Haus zeigt er grosses Anpassungsvermögen – einerseits ruhig und bescheiden, andererseits spielerisch und voller Lebenslust. Er ist ein guter Wächter, schlägt aber nur dann an, wenn ein Grund vorhanden ist.
Im Freien und ohne Leine bewegt sich das Kooikerhondje schnell und leichtfüssig mit elegant wehender Rute. Gegen Lärm und harte Worte ist es empfindlich. Auch ist es nicht jedermanns Freund und kann anfänglich zurückhaltend gegenüber Fremden, Kindern und anderen Hunden sein. Entsprechend seinem Temperament wird sich das Kooikerhondje zurückziehen, wenn es sich unsicher fühlt. Hat es aber jemanden akzeptiert, wird es ihn auch nach Tagen begeistert und überschwänglich begrüssen.

Fellpflege

Das Fell ist widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit und Hitze sowie ziemlich schmutzabweisend. Die Pflege ist einfach: regelmässiges Bürsten mit einer guten Haarbürste und einem Kamm hält das Fell in Ordnung und das Haus oder die Wohnung bleibt mehr oder weniger haarfrei. Während des Haarwechsels ist tägliches bürsten und in dieser Zeit auch vorsichtiges kämmen mit einem nicht zu feinen Kamm wichtig.

Ernährung

Mässige Fütterung von guter Qualität sorgt für einen schlanken und muskulösen Hund, der sich gern und leicht bewegt. Abhängig von Grösse und Geschlecht sollte ein ausgewachsenes Kooikerhondje nicht mehr als 9 bis 12kg wiegen.

Hündin oder Rüde?

Die Wahl hängt von der persönlichen Vorliebe des zukünftigen Besitzers ab. Eine Hündin ist einmal, häufig zweimal pro Jahr, läufig, also schwierig während drei bzw. sechs Wochen im Jahr. Ein Rüde ist das ganze Jahr hindurch bereit, sich zu verlieben und somit eher dazu geneigt fortzulaufen. Die Hündinnen können autonom sein und sind im Umgang mit Kindern etwas geduldiger. Die Rüden sind nicht weniger anhänglich als Hündinnen, können aber zum Teil dominanter sein. Rüden sollten nicht zu kleinen Kindern abgegeben werden. Beide Geschlechter sind bei konsequenter Erziehung und Beschäftigung gut zu erziehen. Ob Hündin oder Rüde; der Besitzer sollte auf beide Acht geben, um ungewünschter Trächtigkeit vorzukommen.

Bewegung

Ein Kooikerhondje ist – wie alle Hunde – ein Bewegungstier. Ein Hund, der zuviel zu Hause sitzt, häufig allein ist und der nicht weiter kommt, als in den eigenen Garten, auch wenn dieser noch so gross ist, oder der dreimal am Tag den gleichen kurzen Rundgang machen muss, der kommt geistig und körperlich zu kurz. Solch ein Hund bekommt zu wenig Gelegenheit, seine Muskeln zu gebrauchen und Geruchseindrücke zu sammeln: denn ein Hund ist vor allem ein Geruchstier! Ein Hundeleben ist relativ kurz: durchschnittlich 14 Jahre und es sind Frauchen oder Herrchen, die dafür sorgen müssen, dass es ein hundewürdiges Dasein ist!

Frauchen bzw. Herrchen

Für den Welpen, den heranwachsenden und den erwachsenen Kooiker muss die Rangfolge deutlich sein; Frauchen bzw. Herrchen ist der Chef, also der Rudelführer oder der Alpha-Hund. Nur unter dieser Voraussetzung fühlt sich das Kooikerhondje sicher und kann sich einfügen. Unter dieser Bedingung anerkennt der erwachsene Hund seinen Platz im Rudel resp. in seiner Familie.
Das sensible und intelligente Kooikerhondje braucht meistens keine laute Stimme oder eine strenge Hand, aber doch eine konsequente Behandlung und eine entschiedene Leitung. Die natürliche Autorität des Frauchens bzw. des Herrchens muss für den Hund erkennbar sein. Übrigens: Das Kooikerhondje anerkennt die Autorität des Rudelchefs.

Sozialisierung

Die soziale Anpassung beginnt schon mit drei Wochen im Wurf zusammen mit der Mutter und den Geschwistern. Der Zeitraum von sechs bis sechzehn Wochen ist der wichtigste für die normale Entwicklung des Hundes und dies ist auch die Zeit, in der der Hund am Schnellsten etwas lernt, also die sogenannte “Prägungsphase”.
Für das Kooikerhondje ist eine gute Sozialisierung lebenswichtig; ein Hund, der sich sicher fühlt und das Selbstvertrauen hat, ist ein Hund, auf den man sich verlassen kann. Daher müssen Frauchen bzw. Herrchen für eine vielseitige und bereichernde Umgebung sorgen und es ist gut, wenn der Züchter dabei mitgewirkt hat, so dass sich der Hund an unser menschliches Zusammenleben gewöhnen kann. Man sollte für viele erfreuliche Kontakte mit Kindern (keine Krabbelkinder), Erwachsenen, Hunden und vielen anderen Tieren sorgen und das Kooikerhondje an Haus-, Garten-, Küchen-, und Strassengeräusche gewöhnen lassen. Auch sollte man den Welpen in die Begrüssung von Gästen und von anderen Hunden im Haus oder in der Wohnung mit einbeziehen. Alles mit dem goldenen Mittelmass! Oder man sollte den Welpen zu nahen Plätzen mitnehmen, an denen diese Kontakte zu finden sind. Nehmen Sie den Welpen nicht in Schutz, wenn er Angst hat oder Fluchtverhalten zeigt, sondern zeigen Sie ihm als “Rudelführer”, dass es nicht gefährlich ist.
Anders als ein Menschenkind braucht ein Welpe nur ein gutes Jahr, um erwachsen zu werden und in diesem Jahr soll sein Charakter geformt werden. Nach dem Züchter ist es der Besitzer, der für die körperliche und geistige Entwicklung des Hundes verantwortlich ist. Nur er kann ihn zu einem gesunden, ausgeglichenen Hausgenossen heranwachsen lassen. Die investierte Zeit und die Energie werden bald mit Zinsen zurückgegeben werden.

Spielen & Lernen

Der Mensch sollte die Intelligenz des Kooikerhondjes, seine Aufmerksamkeit, seine Freude an Beschäftigung und seine starke Verbundenheit mit seinem Frauchen oder Herrchen nutzen, indem er sich viel mit dem Hund beschäftigt. So kann der Hund Kunststückchen im Haus lernen sowie Such- und Apportierspiele im Garten oder auf dem Spaziergang machen; z.B. ein Taschentuch apportieren, die Zeitung aus dem Briefkasten holen, einen nicht verschluckbaren Hundeball suchen oder ein verstecktes Familienmitglied aufspüren, etc.
Diese Spiele fördern das Interesse des Hundes und sein Lernvermögen. Auch verstärken sie das Band zwischen Frauchen, Herrchen und Hund und festigen somit die Autorität des Frauchens oder des Herrchens. Viele kynologische Vereine bieten Welpengruppen oder Grunderziehungskurse an. Nachdem das Kooikerhondje ab der zehnten Lebenswoche an sein künftiges Frauchen bzw. Herrchen abgegeben worden ist, kann es in einer Welpengruppe und später in den Grunderziehungskursen richtiges Verhalten lernen. Es ist zu empfehlen, das Kooikerhondje geistig zu beschäftigen, damit es kein unerwünschtes Verhalten entwickelt.

Ein Hund, der gehorchen kann, ist ein verlässlicher Begleiter und das ist für ein Zusammenleben notwendig, bei dem sich Mensch und Tier in der Natur die verfügbaren Räume teilen müssen.

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